Klinikpfarrer i. R. Klaus-Josef Stahl verstorben
Am 15. August 2024, dem Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, verstarb 94jährig im cts-Caritas-Seniorenzentrum Haus am See in Neunkirchen/Nahe, Klinikpfarrer i. R. Klaus-Josef Stahl. Dreißig Jahre seines Ruhestandes lebte er in Theley, Balduinstraße 5. Da er zu seinen körperlich rüstigen Jahren noch viele liturgische und seelsorgliche Aufgaben hier erfüllte, ist er vielen Menschen in Theley und Umgebung gut bekannt.
Klaus Stahl wurde am 5. Oktober 1929 in St. Sebastian am Rhein (Verbandsgemeinde Weißenthurm, Landkreis Mayen-Koblenz) geboren. Nach dem Abitur am Real-Gymnasium Koblenz und dem Theologiestudium in Trier weihte ihn Bischof Dr. Matthias Wehr am 6. April 1957 zum Priester. Anschließend war er Kaplan in Oberthal, St. Stephanus, Hausgeistlicher auf dem Schönfelderhof bei Zemmer und Kaplan in Neuwied St. Matthias. Im Januar 1961 übernahm er seine erste Pfarrstelle in Wershofen, St. Vincentius (Verbandsgemeinde Adenau, Landkreis Ahrweiler). Ab dem Jahre 1965 blieb er ständig dem Saarland verbunden. Zunächst war Klaus Stahl Pfarrer in Wadgassen, Maria Heimsuchen (Kreis Saarlouis) und ab 1972 Pfarrer in Weiskirchen, St. Jakobus der Ältere (Kreis Merzig-Wadern). Im Jahre 1993 trat er seinen Ruhestand in Theley an. Wie manche Ruhestandpriester, so deutete auch Klaus Stahl das „i. R.“ als „in Ruf- und Reichweite“. Das zeigte sich auch darin, dass er im Jahre 1995 wieder teilweise re-aktiviert wurde als Klinikpfarrer der Rehaklinik “Saarschleife“ in Orscholz (Gemeinde Mettlach, Kreis Merzig-Wadern). Diesen Dienst übte er bis zum Sommer 2000 aus. Wie bereits geschrieben, war er fortan im Einsatz rund um den Schaumberg, und das, solange es seine Gesundheit erlaubte. Seine letzten fünf Lebensjahre verbrachte er in Neunkirchen/Nahe.
So weit die Zahlenreihe seiner Vita. Interessanter ist die menschliche Seite seines Lebenslaufes. Hier reichen meine persönlichen Erinnerungen bis in meine Kindheit zurück. Kurz nach meiner Erstkommunion im Jahr 1965 wurde Klaus Stahl Pfarrer in meinem Heimatort Wadgassen. Ich war damals ein Frischling unter den Messdienern von Maria Heimsuchung. Ich erinnere mich an ihn als äußerst stattlichen Mann, sowohl von der Größe, also auch vom Umfang her. Nach wenigen Jahren musste Klaus Stahl eine gesundheitlich bedingte, mehrmonatige Auszeit in Anspruch nehmen. Als er wieder nach Wadgassen zurückkam, war er fast nicht wieder zu erkennen. Seine körperliche Größe blieb selbstverständlich, doch war er sehr abgemagert. Die Erkrankung hatte ihre Spuren hinterlassen. Ich erinnere mich zwar nicht mehr an die Inhalte seiner Predigt (zu jung, zu lange her) doch sehr wohl daran, dass er mit Wortgewalt und kräftig sprach. Nicht wenige Menschen bescheinigen ihm, ein Mann des Wortes gewesen zu sein, geschrieben und gesprochen. Klaus Stahl war ein Mann, der seine Gedanken geradlinig in die Tat umzusetzen suchte. Man konnte mit ihm diskutieren, dabei auch anecken. Dies vielleicht und seine angeschlagene Gesundheit verleiteten ihm zum Stellenwechsel nach Weiskirchen. Hier zeigte sich eine weitere Leidenschaft von Klaus Stahl: das Bauen. Er renovierte Pfarrhaus, Pfarrkirche und Pfarrheim, so dass die Pfarrei St. Jakobus d .Ä. bis heute von seinen Bauplänen profitiert.
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Klaus Stahl zeitlebens ein Priester und Seelsorger im besten Sinne gewesen ist. Menschen in seinen Pfarreien und insbesondere als Klinikpfarrer sprach und schrieb er Trost, Mut und Segen zu. In der Todesanzeige, deren Muster er zu
Lebzeiten noch selbst verfasste, schrieb er treffend: „Der Herr war mein Hirte, meine Freude, meine Hoffnung, meine Stärke, mein Licht. Christus meine Zuversicht, auf ihn vertraue ich, fürchte mich nicht. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, mit ihm auch ich.“ Diese Zeilen sind ein Summarium aus Psalm 23, Ijob 19,25 und neuen geistlichen Liedern. Hierauf ging Weihbischof em. Franz-Josef Gebert auch in seiner Predigt anlässlich des Sterbeamtes am 26. August 2024 in Theley, St. Peter, ein. Bleibt abschließend noch der Wunsch des Verstorbenen zu nennen, auch dies aus seiner Todesanzeige: „Bis wir uns wiedersehen, bleibt fest in Gottes Hand!“
Möge Gott ihm sein segensreiches Wirken als Seelsorger und Priester, all sein Mühen und Sorgen lohnen und ihn in seine Ewigkeit aufnehmen. Möge sein Sterbetag nicht ein purer Zufall, sondern sprechender Ausdruck unserer christlichen Hoffnung sein. R.I.P. Pfarrer i. R. Klaus-Josef Stahl!
Dein Mitbruder / Ihr Pastor
Theo Welsch, Pfarrer u. Dekan
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Zitat:
Dudelsackpfeifer spielen grundsätzlich im Gehen, weil bewegliche Ziele schwerer zu treffen sind.
(unbekannt)
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